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Meine Reise nach Uganda

Meine Reise nach Uganda

Es war die wohl spannendste Reise meines Lebens. Ein bisschen war es wie ein Sprung ins kalte Wasser. Das erste Mal alleine auf eine so große Reise, eine Reise von der ich immer schon geträumt habe. Mein größter Wunsch war es, in Afrika Menschen, vor allem Frauen, Chancen zu ermöglichen. Und vor ein paar Monaten habe ich gesagt, jetzt ist die Zeit gekommen in der ich mir diesen Wunsch erfüllen möchte. 

Ich habe mich bewusst vorher nicht wirklich über Uganda informiert, damit ich alle Eindrücke auf mich wirken lassen konnte. 

Angekommen in Entebbe am Flughafen ist mir direkt aufgefallen, wie freundlich und herzlich die Menschen sind. Als wir dann Richtung Gulu gefahren sind, habe ich das Land in seinen vielen Facetten kennengelernt. Ich glaube ich habe 7 Stunden aus dem Fenster gesehen um so viel es geht aufzusaugen und zu verstehen, wie die Menschen hier leben. Direkt ist mir aber aufgefallen, dass das Land wirklich sehr arm ist und die Menschen nur sehr wenig haben. Das zeigt sich auch deutlich je weiter man in den Norden fährt.

Angekommen in Gulu, im Lichtstrahl Projekt war ich einfach nur beeindruckt und begeistert. So viel Liebe zum Detail und so viele herzliche Menschen sind mir vorher noch nicht begegnet. 

Meine Intention dieser Reise war mit STORY OF MINE langfristig die Näherei weiter auszubauen und Frauen die Arbeit als Näherin zu ermöglichen.

Daher habe ich mich auf das Tailoring Team sehr gefreut. Ich habe anfangs den Mädels viel von uns gezeigt und auch Einblicke in eine größere Fashion Produktion gezeigt. Sie sind unheimlich daran interessiert. 

Ich habe dann aber für mich schnell gelernt, dass es in diesem Fall darum geht, gemeinsam mit den Mädels tolle Produkte zu nähen. Nach 2 Tagen Eingewöhnung waren wir ein tolles Team und haben uns die kreativsten Dinge überlegt. Neue Schlüsselanhänger aus Papier Perlen, Notizbücher aus Bananenstauden oder viele tolle Taschen. Wir haben viel gelacht und ganz viele Produkte gefertigt. Es geht viel mehr darum, gemeinsam etwas zu fertigen und damit in viele neue Richtungen zu denken und Ideen zu entwickeln. In diesen Momenten hat mich eins sehr beeindruckt. Jede Frau hat ihre ganz besondere und auch tragische Geschichte. Trotzdem kommen sie zusammen um zu lachen und um an sich zu glauben. Das Mother‘s Home im Lichtstrahl Projekt ist ihr Safe Space, hier können sie sein wer sie sind, sie können neue Dinge lernen und stärken sich dabei gegenseitig. Für mich war diese Gemeinschaft und das „Arbeitsklima“ unheimlich liebevoll und freundschaftlich. 

Neben meiner Zeit in der Näherei, hat Heike mir die Menschen und das Leben im Village näher gebracht. Zu sehen, wie Menschen in einer einfachen Grashütte leben und nichts haben, hat mich sehr getroffen. Vor allem zu sehen, wie die Kinder aufwachsen und wie abgehärtet sie sind, hat mich sehr traurig gemacht. 

In diesen Momenten habe ich einfach nicht verstanden, dass das die gleiche Welt ist in der wir leben, wie die Zuhause. Wie kann es sein, dass wir so viel von allem haben und die Menschen in Gulu so wenig? Bis heute fällt es mir schwer das zu verstehen. 

Momente die mich geprägt haben waren sicherlich die, in denen wir sehr vulnerable Familien besucht haben. Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen, zeitgleich habe ich mich aber auch so gefreut da zu sein um zu helfen. Ich war dankbar, dass ich da sein konnte um zu helfen. Diese Momente waren traurig, aber erfüllend zu gleich. 

Besonders gefreut habe ich mich auf die Kinder im Kinderkriesenhaus. Sie sind so liebevoll und fröhlich. Wir haben einen kleinen Designkurs mit ein paar älteren Kindern gemacht. Sie durften ihr eigenes T-Shirt designen. Und auch hier ist mir bewusst geworden, dass es hier einfach nicht ist wie zuhause. Zum ersten Mal eine Schere zu benutzen oder die Bleistifte zu schnitzen, statt einen Anspitzer zu benutzen, war mir nicht bewusst. Mit so viel Freude und Neugier haben die Kids daran gearbeitet und waren unheimlich stolz, als sie die selbst designten T-Shirts dann endlich tragen konnten. 

Auf dieser Reise konnte ich bereits zwei tollen Mädchen die Ausbildung zur Schneiderin ermöglichen, dank unser wunderbaren SOM Community. Wir werden unheimlich viele schöne Teile verkaufen, die die Mädels gefertigt haben. 

Die Näherei soll nun langfristig für SOM tolle Produkte produzieren, sodass wir das Lichtstrahl Projekt in Zukunft unterstützen können. 

Es war eine Reise die mich geerdet hat, in der mir oft die Tränen kamen, die mich an meine Grenzen gebracht hat, die mir gezeigt hat wie viel Liebe in Menschen steckt und dass man nicht viel braucht und vor allem, eine Reise die mir gezeigt hat, dass es auch in ganz dunklen Momenten einen Lichtstrahl gibt. 

Einen Lichtstrahl der Hoffnung. 

 

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